8min-we

learning 2 connect

A Close-Up Shot of a Couple Hugging Each Other

Einsamkeit?

Aber ich habe doch Partner:in, Familie, Hund, Katze, Maus. Da kann ich doch nicht einsam sein?


Es ist komplizierter. Wovon wir reden, ist die Einsamkeit, in der wir leben, weil wir niemanden mehr an unseren Kern heran lassen. Selbst uns nicht mehr. Wir haben uns selbst entfremdet.

„Wir brauchen 4 Umarmungen am Tag zum Überleben.

Wir brauchen 8 Umarmungen am Tag zum Leben.

Wir brauchen 12 Umarmungen am Tag zum Wachstum.“

(Virginia Satir)

Was ist 8min-we?


Das Ende der Einsamkeit.


Dazu müssen wir bedingungslose Liebe und echte Beziehung lernen. Aber das ist kompliziert. Da kann man ganze Bücher zu schreiben. Und das ist auch wichtig. Aber lasst uns ganz einfach, mit kleinen Schritten beginnen.


Wir wollen wieder begegnen lernen. Verstehen, warum wir so viel Angst vor echter offener und ehrlicher Begegnung haben, und was dagegen tun.


Ein erster Schritt ist wieder Umarmen zu lernen. Nicht die 3 Millisekunden “ich bin cool und wir sind uns ja alle soooo nah” Umarmungen, sondern echte. Mindestens 20 Sekunden mit offenem Herzen und komplett präsent im Hier und Jetzt.

Free Hugs?

Aber „Free Hugs“ gibt es doch schon überall?


Free Hugs sind eine wundervolle Idee. Aber das ist nicht echte Begegnung. Die Idee hinter 8min-we ist die Begegnung im Alltag. Mit ganz normalen, anderen Menschen, die auch verstanden haben, dass wir einander brauchen.


Und damit meine ich echte, nicht sexualisierte Umarmungen. Momente der Begegnung, in denen ich mich gesehen, gehört, verstanden und berührt fühle. Genauso, wie ich im Alltag inne halte und einen anderen Menschen sehe, höre, verstehe und berühre.


Durch die Sexualisierung haben wir uns fast alle Chancen auf echte Begegnung verbaut. Deswegen brauchen wir eine Option. Es geht darum eine Wahl zu haben. Stellen wir uns vor, es gibt Menschen die verstanden haben „ich bin Mensch und ich brauche andere Menschen … ich möchte ihnen begegnen, als bedürftiger und echter Mensch … mit meinem Diamanten, aber auch mit meinem Schmerz, meiner Einsamkeit“.


Bisschen wie die anonymen Alkoholiker, nur dass wir die „offenen Einsamen“ sind. Da das aber nicht cool klingt, können wir die Liebe in den Mittelpunkt stellen.

„Ich glaube daran, dass das größte Geschenk, das ich von jemandem empfangen kann, ist, gesehen, gehört, verstanden und berührt zu werden. Das größte Geschenk, das ich geben kann, ist, den anderen zu sehen, zu hören, zu verstehen und zu berühren. Wenn dies geschieht, entsteht Beziehung.“

(Virginia Satir)

Einsamkeit

Die Einsamkeit, die es zu überwinden gilt, ist die Einsamkeit, dass wir uns selbst verloren haben. Unser Herz ist in einer Kruste von Schmerz verloren gegangen. Wir haben vergessen, dass wir bedürftig sind. Und das es gut ist.


Meine Einsamkeit, die soziale Isolation, weil niemand mich wirklich kennt und niemand mein Herz berühren kann ist selbst gemacht. Ich habe die Mauern um mich gebaut. Ich habe die Fassade errichtet. Und ich lasse mich von der Oberfläche der anderen blenden und ablenken. Ich schaue nicht dahinter.


Kern ist Einsamkeit. Und der schwerste Schritt ist die eigene tiefe Einsamkeit – das Fehlen jeder Connection – zu akzeptieren. Der Schritt der dazu gehört ist, dass ich verstehe, dass alles was ich sonst tue, diese Einsamkeit vor mir (und anderen) verstecken möchte. Ich verstecke es hinter Party, Menschen, Situation-Ships/Romantischen Beziehungen. Oder ich betäube es mit Serien, Reisen, Porno/Sex, Shoppen, Abenteuer, Drogen, …

Erst danach kann ich frei werden um Beziehung zu lernen. Ich muss die Leugnung einstellen.


Wenn wir es schaffen würden, nur 8 Minuten am Tag einem anderen Menschen wirklich und echt zu begegnen, dann wird das alles verändern.

Das größte Hindernis: Sexualisierung

Wenn es einfach wäre, dann würden wir es alle tun. Selbst die Menschen in „UnBeziehungen“ (sieht aus wie Beziehung, ist es aber nicht), verhungern trotzdem emotional. Einfach, weil es keinen Safe Space für sie gibt. Nie und nirgendwo.


Gerade romantische Beziehungen sind schwierig, weil wir uns da zwar umarmen können, aber auch sexualisiert sind. Das bedeutet, dass ich den anderen auf eine Funktion - Befriedigung meiner Lust oder Ausüben von Macht und Kontrolle - reduziere. Jetzt sagst du sofort „sowas mache ich doch nicht“. Das Problem: Doch. Wir tun es alle und oft so subtil.


Es ist ein Grundmuster in der Gesellschaft. Im Kern ist es die Friend-Zone und Fuck-Zone. Ich treffe die Annahme, dass es Interaktionen zwischen Menschen gibt, die rein sexueller Natur sind. Davon ausgehend, komme ich schnell zu dem Punkt Menschen zu unterstellen - an einen Stereotyp gekoppelt -, dass alle ihre Interaktionen nur sexuell motiviert sind.


Und es funktioniert in beide Richtungen. Die „politische Korrektheit“ macht es nicht besser. Gut gemeint, aber trotzdem toxisch, zementiert sie Sexualisierung. Um vor Übergriffen zu schützen, soll ich Menschen im Alltag als androgynen (nicht-sexuellen) Wesen begegnen. Damit spalte ich einen Teil der Identität ab, der dann nur noch zu gewissen Zeiten und an gewissen Orten existieren darf.


Also bin ich manchmal Mensch und dann manchmal ein sexuelles Wesen. Für den einen Teil sind die einen Menschen zuständig, für den anderen andere. Das ist der Kern von Sexualisierung.


Ich habe meine ganzheitliche, sexuelle Identität verloren. Jede Interaktion sollte alle drei ebenen - Körper, Geist und Seele - beinhalten. Und Sexualität umfasst dabei die gesamte Körperlichkeit. Teile des gesehen Werdens und berührt Werdens. Sexualität ist ein sehr großer Bereich unserer Identität.


Und da alle Berührung sexualisiert sind, ist es schwer, sich einfach zu umarmen. Vor allem wenn es Menschen des eigenen Attraktionsprofils sind.


Schwer ist nicht unmöglich. Aber habt es auf dem Radar. Begegnung vor Anmache!

Das Manifest

Wir wollen bedingungslose Liebe und Annahme mehr, als den Körper des anderen zu benutzen.


Wir sehen Sexualität als Teil der Spiritualität. Sexualität braucht einen Anker in der Seele, sonst wird sie zur Sexualisierung.


Wir wollen Vertrauen mehr, als Lust zu leben. Lust ohne Vertrauen ist ein Akt verzweifelter Einsamkeit.


Wir wollen mehr Begegnung, als allein sein.


Wir möchten mehr Ermutigung, als Entmutigung.


Wir wollen echt sein mehr, als fake sein. Fake sind Fassaden, Masken, Mauern und Rollen, die wir spielen.


Wir möchten sehen, hören, verstehen, berühren und gesehen, gehört, verstanden, berührt werden.

Buch

„Was ist besser als Sex?“

„Begegnung ... echte, bedeutungsvolle Begegnung, ja. Okay, das schließt Sex, ab einem bestimmten Punkt der Nähe, ein. Ist aber etwas ganz anderes als nur herumzuficken“

Begegnung

Die Acht in der Form der Unendlichkeit. 8 Minuten Wir. 8 Minuten der Begegnung am Tag. Mehr braucht es nicht, um das Leben zu verändern. Damit bleiben 23 Stunden und 52 Minuten, die ihr nicht ändern müsst. Ihr ändert ca. 0,5% eures Lebens und macht die Welt zu einem völlig anderen Ort.


Der Gedanke ist wirklich so einfach.


Die unendliche Acht als Erkennungszeichen. In dem Moment, wo ihr euch seht, könnt ihr euch einen Moment Zeit nehmen, euch begrüßen („ich sehe dich“ – „ich sehe dich wirklich“) und einen kurzen Moment in den Arm nehmen. Dann geht ihr wieder eurer Wege.

Grayscale Photo of Men Hugging
Father Holding Son at Beach

Natürlich dürft ihr auch noch mehr reden, aber es geht im ersten Moment nur um zwei Dinge: Die unendliche Acht ist das Zeichen, dass ich auf der Suche nach echtem Leben und echter Begegnung bin und ich gebe einem anderen Menschen die Erlaubnis mir zu begegnen und mich zu sehen.


Es ist ein Tor in den Mauern meines Egos. (Ego im Sinne unserer Schutzmechanismen.)


Aber jetzt kommt das Wichtige: Es ist eine Begegnung von Mensch zu Mensch! Dahinter muss alles andere zurückbleiben. Und das wird am Anfang sehr schwer sein, weil uns meist nicht klar ist, wie sehr wir uns daran gewöhnt haben, andere Menschen zu benutzen. Deswegen darf Aussehen, Alter, Geschlecht, Bekanntheitsgrad oder was auch immer, keine Rolle spielen. Und das wird schwer.

Wie geht das denn nun genau?

Im Moment sind wir im Status der ersten Idee. Die Idee der Gründung einer Stiftung für Begegnung.


1) Das Erkennungszeichen ist 8min-we

Du kannst es als Logo auf der Kleidung haben oder als Tattoo auf der Stirn. 8min-we - und die unendliche 8 - ist ein Zeichen, dass ich verstanden habe, dass ich ein soziales Wesen bin, und Offenheit und Bedürftigkeit gesunde Voraussetzung für Begegnung sind.


2) Sich erkennen

Treffen sich zwei Menschen mit Erkennungszeichen, können sie für eine Minute aus dem Alltag ausbrechen. Sich sehen und bewusst entscheiden, einen Schritt des Mutes zu gehen.


3) Sich begegnen

Das ist leicht: „ich sehe dich“. Es aussprechen und es auch tun. Sich kurz gegenseitig umarmen ... nur 20-40 Sekunden und spüren, dass ich in dem Moment wirklich da bin und da ein anderer Mensch wirklich da ist.


Friends hugging

Es ist ein einfaches soziales Experiment. Aber ein mächtiges. Es ist ein einfacher, machbarer Schritt um die Gesellschaft zu verändern.


Es ist ein Schritt, die Einsamkeit zu beenden. Nicht magisch von heute auf morgen, aber ein Stückchen weniger Einsamkeit mit jeder Umarmung.


Stellt euch vor, jede Umarmung würde eure Einsamkeit nur um 0,1% verringern. Gerade aus dem Erleben heraus, dass da draußen viele Menschen sind, die genauso auf der Suche nach echter Begegnung sind. Und 10 Umarmungen würden schon 1% ausmachen.


Wichtig ist: Ich kann es nie auf Vorrat machen. Ich darf jeden Tag neu meiner Bedürftigkeit begegnen. Und wenn ich meinen Hunger dort stille, wo er wirklich gestillt werden kann, werde ich den ganzen Ersatz nach einer Weile nicht mehr brauchen. Das wir sehr spannend werden.


Bist auch du mutig? Bist auch du bedürftig? Bist auch du dabei?